Sibirien avc Russland
08. April 2024

Wenn das Eis bricht

SIBIRIEN
Ein elfköpfiges Team ist unterwegs in Sibirien, um bestehende Gemeinden zu ermutigen und Menschen für Jesus zu gewinnen. Die Gefahr reist mit.

Als Jugendreferent berichtet Jonas Niedens jungen Leuten über die Arbeit von AVC und versucht sie dafür zu begeistern, Hoffnung in die entlegensten Orte der Welt zu bringen. Jetzt hat er selbst bei einem Einsatz in Sibirien mitgemacht. Jonas berichtet vom Aufbruch ins Unbekannte.

»Ich packe meine sieben Sachen und fliege von Frankfurt über Istanbul nach Moskau und dann weiter nach Irkutsk. Nach meiner Ankunft werden sofort die Amphibienfahrzeuge vorbereitet und beladen. Elf Personen aus verschiedenen Ländern und Regionen sind hier zusammen, um Andreas Berglesow bei seiner missionarischen Arbeit zu unterstützen.

»Gebt uns Hoffnung!«
Eine Begebenheit hat mich besonders bewegt. Auf dem Weg nach Lensk halten wir in einem kleinen verschlafenen Dorf namens Perevoz an, um Lebensmittel einzukaufen. Schnell versammelt sich eine Menschenmenge um uns, da unsere Fahrzeuge sehr auffällig sind. Eine Verkäuferin stürmt aus dem Laden, um sich ein genaueres Bild zu machen. Sie liest die Aufschrift auf unserem Wagen: »Wir schenken Hoffnung.« Sie fragt uns nach unserer Absicht und wer wir seien. Wir erklären es ihr, und sie bittet unter Tränen: »Gebt auch uns diese Hoffnung!« Genau darum sind wir unterwegs, um den Hoffnungslosen Hoffnung zu bringen! Die Leute hören etwa eine halbe Stunde gebannt zu, was Andreas zu erzählen hat, und sagen anschließend: »Ihr solltet hierherkommen und hier eure Gemeinde gründen.« Für Andreas ein klarer Ruf Gottes, genau das in diesem Dorf zu tun.

In der Todesfalle
Um Städte und Dörfer zu erreichen, müssen wir oft über Flüsse und Seen fahren. Die Fahrt auf den vereisten Gewässern ist extrem gefährlich, da man unter der Schneedecke nicht erkennen kann, wie dick das Eis ist. Das Risiko, einzubrechen und ins Wasser zu stürzen ist groß.

Wir fahren über einen zugefrorenen Fluss. Plötzlich drehen bei einem unserer Spezialfahrzeuge die Räder durch. Wir merken, wie das Eis bricht, das Vehikel sich zur Seite neigt und das Wasser langsam steigt. Wir sind mehr als nervös und beginnen zu beten. Wenn das Auto ganz kippt und sich überschlägt, ist es aus. Doch wir fangen uns wieder, entkommen der Falle. Die Erleichterung und die Dankbarkeit sind riesig.

Routiniert und effizient
Die extremen Temperaturen Sibiriens machen selbst diese Spezialfahrzeuge für technische Probleme anfällig. Sinkt der Thermometer auf -40 bis -50°C, ist jede Reparatur eine »erfrischende« Angelegenheit. Es ist keine leichte Aufgabe, defekte Stoßdämpfer, Reifen, Achsen und Dichtungen unter solchen Bedingungen instand zu setzen. Doch das Team ist gut vorbereitet und entpuppt sich als routinierter Pannendienst, der Mängel schnell und effizient beseitigt.

Nicht vergebens

Die Einsätze sind anstrengend und voller Gefahren. Aber wenn man in einer Gemeinde ankommt und erkennt, wie die Menschen nach Gottes Wort regelrecht hungern, dann weiß man, dass die Strapazen sich lohnen.

Einige Gemeinden haben ein ganzes Jahr lang gespart, um uns versorgen zu können. Sie sehnen sich danach, ermutigt zu werden. So dauern die Gottesdienste manchmal fünf Stunden mit einer kurzen Pause, aber die Menschen können einfach nicht genug von Gott hören. Nach den Predigten kommen viele nach vorne, um für sich beten zu lassen und ihr Leben Jesus zu übergeben.«

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