bosnie hilfe avc
January 22 2024

Kampf ums Leben

BOSNIEN & HERZEGOWINA
Hautnah bei den Projekten dabei sein und die Hilfsempfänger kennenlernen: Das bewegt und verändert. Einige Tage konnten wir die Arbeit unserer Partner vor Ort begleiten.

Edo lebt mit seinem schulpflichtigen Sohn in einer 2-Zimmer-Wohnung. Diese befindet sich im Keller eines Hauses – mehr kann sich der alleinerziehende Vater nicht leisten. Er ist froh, dass diese Wohnung schimmelfrei ist, im Gegensatz zu seiner letzten Unterkunft. Die Küche ist improvisiert, ein Kleiderschrank fehlt.

Kürzlich nahmen unsere Partner ihn mit in ein Einkaufszentrum, um dem Jungen das Nötigste zu besorgen: Essen, Schuhe, zwei Trainingsanzüge, eine Jacke und weitere Kleidung. Der Junge und sein Vater waren überglücklich.

Anschließend gingen sie in die Abteilung für Schulbedarf und der Junge suchte zusammen, was ihm in der Schule noch fehlte. Als sie an der Kasse fertig waren, bat der Vater, den Jungen nach Hause zu bringen. Sie waren zusammen mit einem Fahrrad in die Stadt gekommen – ohne zu wissen, dass sie so reich beschenkt werden würden. Natürlich wurde dieser Wunsch erfüllt.

Geschichten wie diese berühren tief. Das Land hat sich nie von den Folgen des Jugoslawienkrieges erholt. Viele Menschen haben alles verloren und konnten kein neues Leben aufbauen. Die Gräben zwischen den verschiedenen Volksgruppen sind nach wie vor tief.

Auch einer älteren Dame statten wir einen Besuch ab. Im Krieg hat sie Schlimmes durchgemacht. Nun lebt sie allein, musste vor einiger Zeit ihren Ring verkaufen, um sich Reparaturen in der Wohnung leisten zu können. Von ihrem Ex-Mann, der sie verlassen hat, oder vom Staat kann sie sich kaum Hilfe erwarten.

Noch prekärer ist die Situation in Familien mit beeinträchtigten Kindern. Adäquate Betreuungseinrichtungen gibt es kaum, die Sozialleistungen sind spärlich. Viele Eltern schämen sich für den Zustand ihrer Kinder, denn gesellschaftlich wird Behinderung als Strafe für ein begangenes Vergehen angesehen. Deshalb schotten sie sich von ihrer Umgebung ab. Um sich um ihre stark behinderten Kinder zu kümmern, gehen sie nicht zur Arbeit. Kaum vorstellbar, was mit ihnen passieren wird, wenn die Eltern einmal nicht mehr da sind.

Angesichts der Not könnte man tatsächlich überwältigt werden. »Unsere Gegend ist überwiegend muslimisch – es ist nicht immer einfach, Kontakte zu knüpfen. Doch wir möchten den Menschen, die so viel Schlimmes durchgemacht haben, Jesu Liebe weitergeben – nicht nur in Worten, sondern ganz praktisch in Notlagen helfen«, erklären unsere Partner.

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