Geschwister vereint
Der kleine Baraka (Kiswahili für »Segen«) hat eine Odyssee hinter sich. Die Beziehung seiner Eltern ist schwierig, die beiden trennen sich. Der Vater leidet an den Folgen einer HIV-Erkrankung. Eines Tages verlässt er das Haus, nimmt den Jungen mit und kehrt nicht mehr zurück.
Meist lungern Vater und Sohn zusammen auf der Straße herum. Baraka ist neugierig und stellt viele Fragen. Einmal wird das dem Vater zu viel: Er verliert die Beherrschung, schnappt Baraka und legt ihn vor dem heranfahrenden LKW auf der Straße ab. Beherzt greifen die umstehenden Passanten ein und retten Barakas Leben. Der Vater läuft davon, wird aber geschnappt, zur Polizeistation gebracht und später in die Psychiatrie eingewiesen.
Ein neues Zuhause
Das Sozialamt bittet uns, dem Jungen einen Platz im Kinderdorf zu geben, sofern sein muslimischer Hintergrund kein Problem darstellen würde. Das Team im »Agape Children‘s Village« sagt zu, glücklich darüber, wie Gott Barakas Leben bewahrt hat.
Es gelingt AVC-Mitarbeiterin Christina außerdem, zur Mutter Kontakt aufzunehmen. Diese besucht Baraka im Kinderdorf und ist begeistert, wie gut es ihrem Kleinen geht. Mit Nachdruck bittet sie uns, auch ihre Zwillinge Rashidi und Rehema aufzunehmen. Christina versucht ihr zu erklären, dass die beiden noch zu klein sind und die Liebe ihrer Mutter brauchen. Barakas Mutter ist traurig – vielleicht ahnt sie, dass ihre HIV-Erkrankung ihr bald das Leben kosten wird ...
Wenig später bricht bei Barakas Mama Meningitis aus. Christina besucht sie im Krankenhaus. Sie erklärt der Mutter am Sterbebett das Evangelium und die Mama lädt in ihren letzten Momenten Jesus in ihr Herz ein.
Und die Kinder?
Rashidi und Rehema finden Unterschlupf bei der Großmutter, die in sehr ärmlicher Umgebung lebt. Ein Haus, gebaut aus Stöcken, Lehm und einem Strohdach stellte fast den gesamten Besitz der Familie dar. Man sagt der Großmutter nach, in Zauberei verstrickt zu sein. Hält sie an den Zwillingen fest, um die Zauberei an die nächste Generation weiterzugeben? Die Verwandtschaft füttert die Großmutter mit den Zwillingen durch. Aber richtig kümmern tut sich keiner um sie.
Dann erkrankt Barakas Großmutter schwer und realisiert, dass sie sich nicht länger angemessen um die Kinder kümmern kann. Sie bittet uns um Hilfe. Da die örtlichen Lebensumstände für die Zwillinge untragbar sind, schaffen wir im »Agape Children‘s Village« einen Platz für sie. Seit einigen Wochen leben die drei Geschwister nun wieder vereint unter demselben Dach und erholen sich von den Strapazen.
