
Salz und Licht in der Heimat
Christen aus Amerika und Europa brachten vor 40 Jahren das Evangelium nach Kosovo. »Anfänglich war man hier Ausländern gegenüber sehr skeptisch«, erinnert sich Agresa*. Ihre kroatischen Nachbarn hatten damals ihr Einfamilienhaus an die Missionare verkauft und Agresa fragte sich, wie darin eine Kirche entstehen sollte. Sie hörte die christliche Musik, und als ihr Sohn die Gemeinde besuchen wollte, begleitete sie ihn. Einige Monate später wurde Agresa eine der ersten Christinnen im Kosovo. Noch heute ist sie ein treues Mitglied der Gemeinde.
Nick ist ehemaliger Kommunist und später Pastor dieser Kirche. Er berichtet, dass er zu Beginn lediglich wissen wollte, was im Neuen Testament steht. Er fand Gefallen an den Lehren von Jesus. Als er die Kirche besuchte, erkannte er in einer Vision, dass Jesus das Licht der Welt ist.
Eine Bibel für den Premier
An der großen Jubiläumszeremonie im Juni sind Menschen aus 35 Nationen vertreten und die ganze Feier wird live im kosovarischen Staatsfernsehen übertragen. Sogar der amtierende Premierminister ist anwesend. Ihm wird nach Abschluss seiner Rede vor laufender Kamera eine Abschrift der ersten Bibel auf Albanisch überreicht.
An der Feier werden zahlreiche Geschichten aus der Anfangszeit dargeboten. »Vieles begann ganz klein«, so die Missionarin Renata, »mit einfachen Menschen, die bereit waren, anderen von Jesus zu erzählen.« Bis heute folgen die Christen im Kosovo mutig diesem Auftrag. Trotz zunehmendem Druck durch radikale Muslime nutzen sie jede Gelegenheit, das Evangelium weiterzugeben.
Junge Christen mit viel Mut
Es ist sehr ermutigend zu sehen, wie das Team unseres Partners Pastor Artur wächst. Es kommen viele junge Leute hinzu, die sich verpflichten, Gottes Ruf zu folgen und ihrem Land zu dienen. In einer Zeit, in der viele ihr Glück in westeuropäischen Ländern suchen, vertrauen sie auf Gottes Versorgung und sind bereit, Salz und Licht in ihrer Heimat zu sein. Ein junger Christ berichtet, dass er einmal sogar mit einer Waffe bedroht wurde, als er jemandem eine Bibel geben wollte. Die jungen Christen lassen sich auch nicht davon einschüchtern, dass sie regelmäßig mit Steinen beworfen werden. Jede Woche sind sie unterwegs, um die Gute Nachricht mit ihren Landsleuten zu teilen.
* Namen geändert



