Auf verschlungenen Wegen
Ziel des geplanten Besuches war es, den Film »Die Passion Christi« zu zeigen. Am Nachmittag machte sich unser Mitarbeiter mit drei weiteren Personen zu Fuß auf den Weg. Später fuhren sie mit einem Sammelbus weiter, um schließlich den Rest des Weges wieder zu Fuß zurückzulegen. Am Anfang dachte unser Mitarbeiter, der Freund hätte sich netter anziehen können. Aber nach und nach kamen sie in immer heruntergekommenere Gegenden. Er änderte seine Meinung: »Mittlerweile überlegte ich, dass wohl ich in meinem gebügelten Hemd hier auffallen würde. Mir schoss auch der Gedanke durch den Kopf, dass ich vielleicht zu viel Geld in meiner Tasche hätte. Doch schließlich kamen wir unbehelligt an unserem Ziel an.« Sie betraten ein schäbig aussehendes Haus. In einer der Wohnungen wurden sie von drei Somalier begrüßt. Diese kannten die meisten Besucher und freuten sich sehr, sie zu sehen. Nach und nach trafen weitere Gäste ein, so dass insgesamt sieben Landsleute unseres Gastgebers anwesend waren.
Nach dem obligatorischen Teetrinken und einer freundlichen Unterhaltung wurde schließlich das Video gezeigt. Unser Mitarbeiter war skeptisch: »Ich fragte mich, ob dies wohl der richtige Film für Muslime sei und wie sie darauf reagieren würden. Wir zeigten den Film abschnittsweise und machten immer wieder kurze Pausen zur Erklärung. Ich spürte, wie im Verlauf des Abends die Teilnehmer zunehmend aufmerksamer wurden. Wir machten deutlich, was der Tod von Jesus am Kreuz bedeutet.« Gegen Ende hatte er noch die Gelegenheit zu berichten, wie er zu seiner Entscheidung für Christus gekommen ist und was sie ihm bedeutet. Schließlich zog einer der Somalier eine Bibel aus der Tasche und erklärte, dass er seit zwei Wochen darin lese. »Es war für mich ein spannender Abend, da ich überhaupt nicht abschätzen konnte, wie er sich entwickeln würde.« Er lief gut und sie wurden freundlich verabschiedet und eingeladen, unbedingt wieder vorbeizukommen.